Von: Melina Geis · Aktualisiert am: 17.01.2022 · Lesezeit: ca. 4 min
„Personalisierte Ernährung & Digitalisierung“ ist nach „Vegane[r] & Pflanzenbasierte[r] Ernährung“ laut Nutrition Hub [1] der zweitwichtigste Ernährungstrend 2021. Aber was ist personalisierte Ernährung eigentlich genau? Ernährt sich nicht jeder individuell und demnach personalisiert? Nicht ganz. Personalisierte Ernährung meint die Anpassung der Ernährung an das Individuum bezüglich des genetischen und physiologischen Hintergrunds, also hinsichtlich aller Alleinstellungsmerkmale des Einzelnen bzw. der Einzelnen.
Auch die Alltagsaktivität und sportliche Aktivität des Menschen bestimmen den Nährstoffbedarf maßgeblich. Besonders der Bedarf an energieliefernden Makronährstoffen steigt bei erhöhter körperlicher Aktivität drastisch. Hinzukommend ändert sich auch der Mikronährstoffbedarf. Beispielsweise ist bei Sportler:innen der Eisenbedarf 70 % höher als bei Nichtsportler:innen [3]. Es werden auch abhängig von der Sport- und Belastungsart unterschiedliche Mikronährstoffzusammensetzungen benötigt. Bei Leistungssportler:innen ist eine angepasste personalisierte Ernährung entsprechend von noch höherer Relevanz, da durch gezielte Nährstoffzusammensetzungen auch die Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann.
Weiterhin beeinflussen auch Begebenheiten wie Menstruation oder Wundheilung den Nährstoffbedarf. Durch den erhöhten Blutverlust bei der Menstruation benötigen menstruierende Frauen mehr Eisen als nicht menstruierende Personen. Für die Wundheilung hingegen werden besonders Spurenelemente wie Eisen, Kupfer und Zink in erhöhter Dosis vom Körper gebraucht.
Außerdem verändern Krankheiten und Medikamente den Bedarf an Nährstoffen. Dabei kann eine angepasste Mikronährstoffversorgung zu einem milderen Krankheitsverlauf beitragen. Gleichzeitig können bestimmte Medikamente dazu führen, dass Mikronährstoffe ausgeschieden werden, bevor sie vom Körper aufgenommen werden können. Folglich ist es essenziell die Ernährung darauf anzupassen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal bei der personalisierten Ernährung ist die DNA. Der Mensch hat einen durch seine DNA definierten Bauplan, in welchem auch festgelegt ist, wie gut er Nährstoffe aufnehmen und verwerten kann. Diese Stoffwechsel-Analyse wird im Fachterminus auch Nutrigenetik oder Nutrigenomik genannt [4].
Unter Berücksichtigung all dieser Merkmale, ist es somit möglich den Nährstoffbedarf des Einzelnen bzw. der Einzelnen zu bestimmen. Es ist jedoch auch wichtig festzustellen, wie die aktuelle Versorgung an Nährstoffen der Person aussieht. Dabei können Blutanalysen helfen, einen Überblick über die Abdeckung zu erhalten [5]. Somit können Nährstoffmängel erkannt werden und im Rahmen der personalisierten Ernährung ausgeglichen werden. Die Nationale Verzehrsstudie II [6] legt dar, dass die meisten Deutschen an Nährstoffunterversogungen leiden. Um solche Unterversorgungen auszugleichen, werden die Lebensmittel gezielt so gewählt, dass der Nährstoffbedarf gedeckt wird und bestehende Mängel durch erhöhte Zufuhr des jeweiligen Nährstoffs bzw. der jeweiligen Nährstoffe therapiert werden. Bei der Wahl dieser Lebensmittel müssen ergänzend Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten berücksichtigt werden, welche die Auswahl an Lebensmitteln zusätzlich einschränken kann. Weiterhin sollten persönliche Komponenten wie Ernährungsformen (z.B. vegan, vegetarisch) und der persönliche Geschmack inklusive Vorlieben miteinbezogen werden. Überdies kommen persönliche Anforderungen hinzu, wie z.B. finanzielles Budget, Zeitaufwand, Regionalität, Saisonalität, Nachhaltigkeit oder Lebensmittelqualität.
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[1] https://www.nutrition-hub.de/post/nutrition-trend-report-die-10-wichtigsten-ern%C3%A4hrungstrends-2021
[2] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/tool/
[3] Carlsohn, A. et al.: Minerals and vitamins in sportsnutrition. Position of the working group sports nutrition of the German Nutrition Society (DGE). Ernährungs Umschau 66(12):250–257 (2019). DOI: 10.4455/eu.2019.050
[4] Joost, HG.: Nutrigenomik. Bundesgesundheitsbl. 49, 1011 (2006). DOI: 10.1007/s00103-006-0047-z
[5] https://www.diagnostisches-centrum.de/mikronaehrstoffdiagnostik.html
[6] Nationale Verzehrsstudie II. Ergebnisbericht, Teil 2. Die bundesweite Befragung zur Ernährung von Jugendlichen und Erwachsenen. MRI (2008).
[7] https://frida.fooddata.dk/?lang=en
[8] https://www.heilbronn.dhbw.de/de/news/beitrag/personalisierte-ernaehrung-internationales-forschungsnetzwerk-an-der-dhbw-heilbronn-gegruendet.html